Tech 1. Dec. 2007

Tagging Dimensionen

Web 2.0-typisch kann man beliebige Inhalte auf einer Webseite (ob durch die Redaktion oder die Besucher) taggen. Der freieste und zunächst naheliegenste Weg ist dabei eine Verschlagwortung anhand einer Liste beliebiger Begriffe oder Wortfetzen.

Möchte man ein Tagging, allerdings für eine optimierte Strukturierung der Inhalte verwenden und ebenso eine darauf basierende komfortable Benutzerführung realisieren, reicht das nicht immer. Zumeist werden dann je nach Art der Webseite, der vorhandenen Inhalte oder der Zielgruppen irgendwelche Maßnahmen eingeführt: mal eine Kategorisierung von Tags, eine Verwandtschaft von Tags, eine Typisierung von Seiten oder eine zusätzliches Tagging nach Zielgruppen - entweder separat oder auch als kategorisiertes Tag. Kurzum: Ein konzeptioneller Wildwuchs.

Abstrakt betrachtet, lassen sich die verschiedenen Anforderungen ein wenig ordnen. Relevant zur Beschreibung des Inhalt sind dabei folgende Angaben:

  • Um was für eine Art von Inhalt/Dokument handelt es sich (Newsmeldung, Blogeintrag, Wikibeitrag, Veranstaltung, Pressemeldung …)
  • Für wen ist der Inhalt primär interessant, also eine Zielgruppenzuordnung
  • Wie lässt sich der Inhalt thematisch einordnen (Tagging mit Themen-Tags, ggf. mit Verwandtschaft, Gewichtung und Kategorisierung)
  • Wer hat den Inhalt erstellt oder was ist die Quelle (zumeist automatisch erzeugt auf Basis des erstellenden Users, Redakteurs oder auch einer Feed-URL)

Damit sind die wesentlichen Eckdaten erfasst, die zur optimierten Einordnung eines einzelnen Inhalts in eine diffuse Menge von anderen Inhalten ermöglichen und worauf ebenso spezifische Navigationselemente und Ausprägungen für die Darstellung aufsetzen können.

Ggf. kann es sinvoll sein nicht nur die Themen, sondern auch Zielgruppen, Quellen und Inhalt-Typen in Kategorien zu organisieren oder sie mit einer Mehrfachzuordnung einzuordnen. Ein Inhalt kann z.B. ein Downloaddokuement, konkreter ein PDF und ebenso eine Pressemeldung sein. Außerdem kann es für mehrere Zielgruppen oder eine Gruppe von Zielgruppen relevant sein. In der Tiefe ist also durchaus noch Spielraum.

Für diese vier Dimensionen müsste nun ein passendes Mapping auf die Dublin Core Angaben vorgenommen werden. Der Erzeuger und eine Themenzuordung (dc:subject) sind dabei eindeutig. Bei dem Typ bin ich mir z.B. nicht sicher. Ebenso könnte eine hierarchische Struktur der Metaangaben problematisch sein.

Hierüber ist dann eine volle Kombatibilität aller Einordnungs-Angaben in das RSS oder ATOM Format möglich, was die Verwendung der Metadaten nicht nur auf einer sondern auf beliebig vielen Plattformen ermöglicht. Die Problematik des gegenseitigen Austauschs von Informationen zwischen zwei oder mehreren Plattformen wäre damit geklärt.

Alles was im Zweifelsfall dafür noch nötig wäre, ist ein Mapping zwischen internen und externen Meta-Angaben, da diese in den meisten Fällen bei verschiedenen Webplattformen und Datenbanken unterschiedlich sein dürften.